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Dienstag, 23. Juli 2013

Get Lucky 2.0 mit dem Management MOOC

Auch am #Tüttensee hat der #mgmt20 #mooc voll eingeschlagen #chiemgauimpakt
















Ab dem 16.9. werde ich mich MOOC-mäßig in Sachen "Management 2.0" weiterbilden - für knapp 2 Monate. Aber natürlich nur, falls ich nicht vorher aussteige, z.B. weil mich
a) die Inhalte langweilen
b) die anderen Teilnehmer ärgern
c) ich zu wenig Zeit habe
d) das ständige "2.0" nervt...

Wenn aber alles so läuft, wie ich mir das erhoffe und vorstelle, erwartet mich nach der erfolgreich absolvierten Internet-Management-Weiterbildung ein weitaus glücklicherer Management Alltag - meinetwegen auch gerne im Modus "2.0"...






Freitag, 5. Juli 2013

University in der Cloud - trotz Prism und NSA!?

Seit etwa zehn Jahren ist es möglich, IT-Dienstleistungen flexibel nach tatsächlicher Nutzung abzurechnen, ähnlich wie Strom und Wasser. Dabei liegen die Daten in Rechenzentren von Drittanbietern - und die Nutzer greifen via Web-Service darauf  zu. Früher nannte man das „Application Service Providing“ (ASP), heute spricht man von „Software as a Service“ (SaaS) - oder schlicht vom „Cloud Computing“.

Wichtigste und bekannteste Vertreter dieser Technik sind Google, Apple (iCloud) und Salesforce. Google bietet bereits seit längerem Dienste wie E-Mail-Verwaltung, Datei-Ablage und Transfer (Google Drive), Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Web Conferencing (Google Hangout). Salesforce hat sich erfolgreich auf cloudbasierte Unternehmenssoftware spezialisiert und konkurriert mit der SAP. Microsoft bietet mit Office 365 inzwischen eine komplette Cloud-Version seiner bewährten Office-Lösungen an.
In das private Umfeld hat Cloud-Computing heute ebenso massiv Einzug gehalten. Bewußt oder unbewußt nutzen wir alle regelmäßig cloudbasierte Dienste, wenn wir z.B. Fotos bei Flickr oder Facebook einstellen, Musikdienste wie iTunes oder Spotify nutzen oder unsere Dateien bei Dropbox oder Sky Drive ablegen. Wir tun das vor allem aus folgenden Gründen:

1. Wir sparen die Installation (und Lizenzierung) eigener Programme.
2. Wir sparen die Anschaffung und den Betrieb teurer Speicher oder Rechnerleistungen. 
3. Wir können von verschiedenen Endgeräten maximal flexibel auf diese Services und Ressourcen zugreifen – zumindest solange wir hin und wieder Netz-Zugang haben. 
4. Wir brauchen nicht für Updates, Pflege und Wartung zu sorgen und sind bisher naiverweise davon ausgegangen, dass die eigenen Daten in der Regel in der Cloud professioneller geschützt sind, als auf dem Home-Rechner. Das gilt, wie wir dank Snowden wissen, aber allenfalls für die technische Sicherheit.

Kurzum: Cloud Computing ist unkompliziert, bequem und häufig günstiger als die Anschaffung eigener lokaler Lösungen - aber wie immer bei Wolken: Sie werfen auch Schatten...

Wie sieht die Wolkenlage im Education-Bereich aus? Auch hier ist es v.a. Google, das eine führende Rolle einnimmt. Mit dem Chromebook und der Chrombox stattet das Unternehmen inzwischen eine Vielzahl von Schulen in und außerhalb der USA sowie ganze Schulsysteme (z.B. Malaysia) mit günstiger und leistungsfähiger Hard- und Software aus. Diese greift per Web auf alle notwendigen Services zu, wie z.B. Content- und Document-Sharing sowie Dokumenten-Bearbeitung und –Management etc. Gespart werden Investition in eigene IT-Infrastrukturen Administration oder gar Rechenzenten.

Im Hochschulbereich muss man wohl zwischen den Bereichen Forschung, Lehre und Verwealtung unterscheiden. Während in der Forschung bereits seit langem global verteilte Hochleistungsrechner-Cluster beispielsweise zur Berechnung komplexer Simulationen eingesetzt werden, werden in der Lehre erst seit wenigen Jahren auch Dienste, Programme und Inhalte genutzt, die nicht von den eigenen Rechenzentren bereit gestellt werden. Leistungsstarke eLearning-Systeme oder auch lizenzierte eBookressourcen aus Verlagen liegen heute nicht mehr zwingend auf eigenen Servern. Sogar Softwarelösungen, wie z.B. Office 365, werden heute bereits von einzelnen Hochschulen aus der Wolke bezogen und Studierenden und Mitarbeitern zur Verfügung gestellt.

Anders sieht es aus, wenn es um die Verwaltung geht. Besonders dort, wo sensible persönliche Nutzerdaten verarbeitet werden, sind Hochschulen - wir können heute sagen: zurecht - sehr zurückhaltend. Bevor Studierendendaten, Immatrikulationsnummern, Zeugnisinformationen oder Gehaltsdaten in der Cloud verarbeitet werden können, sind hierzulande datenschutzrechtliche Bedingungen für Kontrolle, -Sicherheit, -Archivierung, -Zugriff usw. einzuhalten, die selten den Gesetzen des Landes entsprechen, wo die virtuelle Datenwolke liegt.

Trotz Prism und Datenschutz bin ich allerdings davon überzeugt, dass sich auch die deutschen Hochschulen in Zukunft noch intensiver und umfassender mit cloud-basierten Anwendungen beschäftigen - allerdings werden sie verstärkt auf "eigene" Wolken setzen. Dafür gibt zwei wesentliche Motive: Erstens Kosten und zweitens Service.

Es ist nicht davon auszugehen, dass der Druck, öffentliche Ressourcen möglichst effizient  einzusetzen, geringer werden wird. im Gegenteil. Und dazu gehört nicht zuletzt ein ressourcenschonendes IT- Management. Zugleich werden aber auch die Erwartungen an die Service- und Leistungsqualität der Hochschul-IT weiter zunehmen. Dabei geht es unter anderem um eine flexible und dynamische Bereitstellung und Synchronisierung von Services und Inhalten auf beliebige Endgeräte mit hochflexiblen Zugriffsmöglichkeiten, so wie das Studierende und Lehrende in ihrer privaten Mediennutzung längst schätzen gelernt haben.

In einer immer stärker wettbewerbsorientierten Hochschulwelt ist das kein Nebenschauplatz. Geht man davon aus, dass virtuelle Lernangebote (z.B. Videolectures, Open Educational Ressources, MOOCs etc.) auf immer mehr Nachfrage bei Studierenden und Lehrenden stoßen, dann stellt sich natürlich die Frage, wie solche Angebote in der gewohnten Qualität und Verfügbarkeit, sagen wir für 5.000 oder 50.000 MOOC-Teilnehmer bereit gestellt werden - und darüber hinaus mit den üblichen Verwaltungs-Prozessen einer Hochschule  verzahnt werden können. Da gehen die lokalen Content-Server der Hochschul-Rechenzentren schnell mal in die Knie.

Ob man in ein oder zwei Jahren noch von MOOCs sprechen wird, kann man heute nicht sagen, sicher ist nur, dass virtuelle und soziale Lehr- und Lernformen die Zukunft der Hochschulen bestimmen werden. Dies ist völlig undenkbar ohne Cloud-Technologien. Ob es dazu aber Google und Konsorten braucht, steht auf einem anderen Blatt. 

Donnerstag, 4. Juli 2013

Wer wird zum A&F der Higher Education?

Wer schon mal bei Abercrombie & Fitch (A&F) in Hamburg (oder anderswo) einkaufen war, weiß was Mode-Shopping in Zeiten von Amazon und Zalando heute auch sein kann: Nämlich ein maximal gesteigertes, äthetisches und sinnliches Waren-Erlebnis. Hier geht es nicht um Preisvergleich und schon gar nicht um Schnäppchen. Man könnte fast vermuten: Es geht nicht einmal um schnödes Verkaufen oder Kaufen. Vielmehr dreht sich hier alles um Sound und Duft, Körper und Schönheit, Impression und Style. Man muss das nicht mögen, aber es ist in jedem Fall die konsequenteste Umsetzung von Event-Shopping, die ich kenne. A&F steht natürlich längst nicht alleine mit diesem Konzept, die Apple-Store-Tempel sind nicht weit weg davon - und die traditionsreiche Lebensmittelabteilung im KaDeWe ist in der Hinsicht fast schon legendär. Was hat das mit Education zu tun?
Ein Bekannter von einer renommierten Privat-Uni erzählte mir kürzlich augenzwinkernd, dass er sich in dem Bemühen, den Studierenden einen möglichst angenehmen Aufenthalt auf dem Campus zu bescheren, manchmal fast ein bisschen wie ein Edel-Gastronom vorkomme: Sozusagen Wohlfühl-Learning-Lounges anstatt Seminarraum. Genau darin sieht er einen entscheidenden Unterschied zu anderen Higher-Education-Anbietern, zumal zu denen aus dem öffentlichen Bereich. Klar, die Qualität muss am Ende in beiden Welten  stimmen. Aber akademische Bildung quasi "sinnlich", umfassend erlebbar zu machen, und sich dadurch im Markt zu positionieren, das scheint mir schon ein funktionierendes Wettbewerbs-Konzept zu sein.
Möglicherweise lässt sich dieses Konzept auch auf die Online-Welt übertragen: Gut gemachte MOOCs funktionieren nicht zuletzt deshalb besser, weil ihre Erlebnis-Qualität einfach höher ist, als manche Präsenzveranstaltung...

we'll enter a new world?!

Andre Dua von McKinsey schrieb kürzlich, dass die Kernfrage sei, "how quickly these MOOCs will offer not just a breakthrough mode of learning for the enterprising and the curious but also bona fide credentials that students seek because employers value them.(...) Once a sufficient infrastructure of credible exams and assessments around MOOCs is in place—and edX and Udacity students start taking proctored exams at hundreds of regional test centers—we’ll enter a new world." 

Tatsächlich finde ich die Vorstellung, dass man sich die erfolgreiche Teilnahme an MOOCs sozusagen "offiziell" - von einer dafür legitmierten und anerkannten Institution - zertifizieren lassen könnte, auch ziemlich spannend. Man denke nur an die Vielen mit halb- oder dreiviertelfertigen Studienabschlüssen und natürlich an den gesamten Bereich der beruflichen Weiterbuildung. Ich bin mir deswegen sicher, dass es in absehbarer Zeit Angebote und anerkannte Verfahren für die Zertifizierung geben wird. Ob allerdings, wie Andre Dua vermutet, die Welt genau darauf gewartet hat, wage ich zu bezweifeln. Abschlüsse sind das eine, Interesse und Neugierde das andere. Die aktuellen Nutzerstatistiken der großen MOOCs zeigen jedenfalls immer wieder, dass zwischen 70% und 80% aller Teilnehmer "intrinsisch" motiviert sind, also aus reinem Interesse an bestimmten Themen oder Professoren dabei sind. Ob es dafür dann auch eine "verwertbare" Urkunde gibt, scheint für die Mehrzahl der Teilnehmer - jedenfalls derzeit - nicht soo relevant zu sein.